Das Schneverdinger Hotel Restaurant Hof Barrl gehört zu den bekanntesten Gaststätten im Heidegebiet. Hier sorgt seit Jahrzehnten die Familie Wachtmann für das Wohlergehen ihrer Gäste.
Die zentrale Lage an der Bundesstraße 3, inmitten eines reizvollen Waldgebietes am Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, sorgt dafür, dass sich der großen Schar der Stammgäste, die die hervorragende Gastlichkeit des Hauses zu schätzen wissen, stets neue Gäste hinzugesellen.
Mehr als 400 Jahre Geschichte
Sicher gehört der alte Heidehof Barrl zu den ältesten im Kirchspiel Schneverdingen. Schon vor 400 Jahren erscheint der Vollhof Barrl oder auch Barrell in alten Registern; er war im weiten Umkreis einer der größten Höfe. Mehr als 2.000 Morgen Land, natürlich überwiegend Heide, sollen zum Hof gehört haben. Vor 100 Jahren waren es nachweislich noch mehr als 434 ha.
Mit großer Wahrscheinlichkeit waren jahrhundertelang die Heidschnuckenherden auf seinen riesigen Heideflächen und die Imkerei die Erwerbsgrundlage des Hofes Barrl. Auf dem überwiegend sehr leichten Boden, der auch durch die Mergelgewinnung im nahe gelegenen „Stüh“ nur bescheiden aufgebessert werden konnte, waren nur mäßige Ernten zu erzielen. Als Hauptkörnerfrucht dominierte der anspruchslose Buchweizen.
Wann genau der Gaststättenbetrieb aufgenommen wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Sicher wurden hier aber schon Schnaps und Bier ausgeschenkt, bevor die große Chaussee (heute Bundesstraße 3) von Hannover nach Harburg 1812/1813 fertig gestellt wurde. Die Straße soll schon von der hannoverschen Regierung geplant worden sein, aber Napoleon blieb es vorbehalten, sie für strategische Zwecke fertig zu stellen.
Brennerei und Brauerei
In der Chronik „750 Jahre Schneverdingen“ heißt es in einem Archivbericht aus dem Jahre 1829: „Zu Barrl ist die ansehnlichste Brennerei und Brauerei“. In dem östlich der Straße befindlichen unterirdischen Braukeller wurde noch bis weit nach dem 2. Weltkrieg Schnaps und Bier gebraut.
Mit der Fertigstellung der großen Chaussee gab es wohl anfänglich noch Belästigungen durch einquartierte Franzosen, aber bald begann ein starker Frachtverkehr direkt am Hof Barrl vorbei, der den Fuhrleuten als willkommener Ausspann diente. Besonders stark soll später der Verkehr während der Messezeit in Braunschweig oder Leipzig gewesen sein.
Nach der Überlieferung kam es vor, dass die auf der östlichen Straßenseite gelegene große Scheune, die erst vor wenigen Jahrzehnten abgerissen wurde, nicht als Pferdestall ausreichte, so dass die Zugtiere draußen an Bäumen, insbesondere an einer großen Linde, angebunden wurden. In der Gaststube stand an einer Wand eine lange Bank, die so eingerichtet war, dass man sie schräg nach unten klappen konnte. Die Gaststube wurde abends mit Stroh ausgelegt und zum Schlafen eingerichtet, wobei die heruntergelassene Bank zum Anlegen des Kopfes diente.
Um 2 Uhr nachts begann der Futterknecht, die Pferde zu füttern, und um 4 Uhr wurde angespannt. Der Hausknecht und zwei Mädchen banden dann schnell das Stroh wieder auf. Es wurde ausgefegt und Sand gestreut, damit die Fuhrleute vor der Weiterfahrt an den Tischen im Gastzimmer ihren Kaffee trinken konnten. In der dunklen Jahreszeit konnte man frühmorgens von Barrl aus die vielen Laternen der Frachtwagen sehen, die von Nord nach Süd oder umgekehrt fuhren.
Seit 75 Jahren im Besitz der Familie Wachtmann
Im März 1954 kauften die Eheleute Karl und Käthe Wachtmann die Gebäude und die Ländereien von der Erbin des verstorbenen Vorbesitzers des Hofes Barrl. Mit großem Erfolg führten die Eheleute dann das Hotel.
Mit der immer günstiger werdenden Wirtschaftsentwicklung nahmen der Personen- und Frachtverkehr auf der am Hotel vorbeiführenden Bundesstraße 3 immer weiter zu und übertrafen den Hotelbetrieb vergangener Glanzzeiten bei weitem. Das Ehepaar Wachtmann hatte zielstrebig vorgesorgt; nach und nach erfolgten Um- und Ausbauten. Ein großzügiger Umbau des großen Nebengebäudes zur Schaffung ansprechender Fremdenzimmer schloss sich an. Um den Gast zu verwöhnen, wurde eine moderne Küche eingebaut und ständig auf dem neuesten Stand gehalten.
Rechtzeitig bereitete sich der 1950 geborene Sohn Karl-Heinz Wachtmann auf die Führung des Hauses vor. Er genoss eine vielseitige Ausbildung als Gastronom und Koch. Unter seiner Führung wurde das Hotel ständig erweitert. Ein großer Saal und ein heller Wintergarten sowie ansprechende Gasträume laden zum Verweilen ein. Für Pferdeliebhaber wurde ein geräumiger Pferdestall mit Gastboxen gebaut.
2014 hat Sohn Marcus Wachtmann das Hotel übernommen. 2015 wurden das Hotel und Restaurant erneut umgebaut und modernisiert. Unterstützt von freundlichem Personal verwöhnen Marcus und Julia Wachtmann die Gäste des Hotels Hof Barrl mit Charme und Tatkraft.